Perfektionismus überwinden – so gehts!

Willst du immer alles perfekt machen? Bist du nie zufrieden, weil du das Gefühl hast, es reicht nicht? Wie du deinen Perfektionismus überwinden und ablegen kannst und ohne Perfektions-Druck deine Aufgaben erledigst, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

Was ist Perfektionismus?

Alle Aufgaben perfekt zu erledigen ist in den Augen vieler Menschen eine Charakterstärke. Warum soll man sich auch mit gut oder ausreichend zufriedengeben, wenn es auch perfekt sein kann?

Zu hohe Ansprüche an sich selbst, können schnell ins Gegenteil umschlagen und zu einer Schwäche werden, und zwar immer dann, wenn es übertrieben wird: Wenn 100 % nicht mehr reicht, sondern du Aufgaben 150%ig erledigen möchtest.

Das Problem fällt sofort ins Auge: 100 % sind perfekt! Mehr als 100 % geht nicht!

Der Begriff Perfektionismus beschreibt das Streben nach Vollkommenheit, indem Fehler vermieden werden. Perfektionistische Menschen sind besonders sensibel für Fehler, zweifeln an sich selbst und haben Angst vor der Bewertung anderer.

Welche Ursachen gibt es für Perfektionismus?

  • mangelndes Selbstwertgefühl
  • übertriebene Gewissenhaftigkeit
  • Angst, Fehler zu machen
  • Bedürfnis nach Anerkennung

Wie äußert sich Perfektionismus?

Vermeidungsverhalten

Aufgaben, die nicht mehr als perfekt erledigt werden können, werden vermieden.

Übermäßige Kontrolle

Ein Text wird x-mal Korrektur gelesen, um nur ja keinen Fehler zu übersehen.

Ständiges Verbessern

Aufgaben werden wieder und wieder in die Hand genommen, um sie immer noch ein bisschen besser zu machen. Perfektionist:innen werden nie fertig.

Übertriebene Planungen

To-do-Listen, Wegbeschreibungen und Anleitungsschritte werden vor Beginn der eigentlichen Aufgabe aufwendig erstellt.

Probleme, Entscheidungen zu fällen

Perfektionisten treffen ungern Entscheidungen. Sie haben Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, die dann unter Umständen kein perfektes Ergebnis liefert.

Unfähigkeit zu delegieren und mangelnde Teamfähigkeit

Alle Arbeiten werden selbst erledigt. Egal wie stressig es ist, Perfektionist:innen erledigen auch die kleinste Aufgabe selbst, weil sie der Meinung sind, dass niemand die Aufgabe so gut wie sie selbst erledigen kann.

Welche Folgen hat Perfektionismus?

Wenn du immer alles perfekt machen möchtest, setzt du dich extrem unter Druck. Man kann nicht leben und arbeiten, ohne Fehler zu machen.

Natürlich ist es auch mein Anliegen, Textaufträge gewissenhaft und fehlerfrei zu erledigen. Aber das ist nicht immer möglich: Beim Korrekturlesen übersehe ich auch mal einen Schreibfehler oder ein fehlendes Komma, bei einem Textbriefing übersehe ich ein Keyword, das in den Text eingebaut werden soll, usw.

Wenn Fehler passieren, ist es in den meisten Fällen so, dass sie behoben werden können. Krankhaft wird das Streben nach Perfektion, wenn es von Ängsten begleitet wird:

  • Angst davor, einen Fehler zu machen, der schlimme Auswirkungen haben könnte.
  • Angst davor, von Auftraggeber:innen schlecht bewertet zu werden.
  • Angst davor, nicht gut genug zu sein, um die Aufgabe perfekt zu erledigen.
  • Angst davor, nicht zufrieden mit dem Ergebnis zu sein.

Dann kann Perfektionismus den Antrieb und den Arbeitsprozess lähmen oder aber zu einer Arbeitswut führen, die in Burnout mündet.

Wie du Perfektionismus überwindest

Du musst dein Streben nach Perfektion gar nicht ablegen. Es gut, dass du Dinge so gut wie möglich machen möchtest. Was du überwinden solltest, ist der übertriebene Perfektionismus.

Dazu ist es wichtig, dass du die Ursachen erkennst, verstehst und wenn möglich ausräumst.

Zuallererst musst du erkennen, dass die Anforderungen, die du an dich selbst oder an andere stellst, unrealistisch hoch sind. Und dann lerne, mit dem Perfektionismus umzugehen:

Tipp 1: Behalte den Fokus auf dem Endergebnis und verzettele dich nicht in Details.

Tipp 2: Vergleiche dich nicht mit anderen.

Tipp 3: Sei nett zu dir selbst und zerfleische dich nicht, wenn du einen kleinen Fehler machst.

Tipp 4: Setze dir realistische Ziele.

Tipp 5: Bewerte Fehler nicht als Schwäche, sondern als Chance, dich weiter zu entwickeln und besser zu werden.

Tipp 6: Versuche nicht, es allen recht zu machen.

Tipp 7: Wenn du merkst, dass du die Aufgabe nicht zu deiner Zufriedenheit bewältigen kannst, bitte um Hilfe.

Tipp 8: Fang einfach an! Verlier dich nicht in der Erstellung von aufwendigen Konzepten, aus Angst davor, Fehler zu machen oder nicht perfekt zu arbeiten.

Tipp 9: Entspannungsübungen können dir helfen, ruhiger und gelassener zu werden und mit deinem Anspruch, perfekt zu arbeiten, besser umzugehen.

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Video: Entspannungsübung, um Perfektionismus zu überwinden.

Ist Perfektionismus immer schlecht?

Kann Perfektionismus auch etwas Gutes sein? Ja, es kommt auf die Gründe für das Streben nach Perfektion an. Wenn du bei jeder Aufgabe versuchst, etwas besser zu werden, entwickelst du dich weiter. Du wirst in dem, was du tust, immer besser. Ein Fehler ist für dich nichts Schlimmes, wenn du daraus lernst, und diesen Fehler nicht ein zweites Mal machst.

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